ESSAYS

Dauerhoppeln abtrainieren [Kolumne]
[05/2023 in: taz – die tageszeitung]
Karl Marx verwendete als Metapher für Arbeitskraft mal den Begriff Gallerte, also jenes homogene, schleimige Zeug zur Nahrungsproduktion. So fühle ich mich, als ich mich durch die „Revolutionäre Demo“ in Neukölln quetsche. LINK


In Search for New Vocabularies
[03/2023 in: «All in It Together» Norient & Rewire Festival]
Cultural production is often mostly drawing from preexisting concepts – worlds that are forced on us – conforming to the rules of some kind of Big Other, worshiped by editors with a regular income. LINK


The Silent Mass I Carry Around
[02/2023 in: Politics of Curatorship, Norient Books]
I’m forced to align with seemingly neutral categories, transposing a model of being into a generalized standard. I guess it is way more complicated to build your own worlds than to adapt to the existing ones.


Politik der Metapher
[06/2022 in: Reality Glitch]
Metaphern sind ein Mittel gegen Einsamkeit. Ohne sie wären wir der Einzigartigkeit der Dinge ausgeliefert. LINK


Ästhetik des Lärms
[11/2021 in: taz – die tageszeitung.]
Mir wurde klar, dass auch Störgeräusche Musik sein können. Ich schüttelte seitdem nur noch mürrisch den Kopf, wenn mir der Musiklehrer in der Schule erklärte, was „richtige“ Musik sei und was nicht. LINK


Punk und weiß sein in der Provinz und Postmigrantische Musik
[08/2021 in: VAN Outernational Magazin.
Als zufällig in der BRD geborener Mensch wuchs ich in einem default mode auf, der nicht hinterfragt werden musste, weil weiß-sein die Norm warm. LINK


Über neue Normalität
[04/2021 in: taz – die tageszeitung.]
Liegt die Macht politisch forcierter „Normalität“ nicht darin, eine Gesellschaft aus Einzel-Ichs in ein Durchschnitts-Ich zu verwandeln? LINK


About communication that goes beyond the verbal
[02/2021 in: Norient
I learned that if you can’t talk about it, it is not real. I was a boy stuck in his «own world», failing to reach out to the «real world». LINK


Die Utopie einer Gesellschaft ohne Gesichter
[01/2021 in: taz – die tageszeitung]
Das Gesicht ist wie der Kapitalismus oder der deutsche Wald. Es wird für natürlich gehalten, ist aber gemacht. LINK


Die neue alte Männlichkeit
[11/2020 in: taz – die tageszeitung]
Mit toxischer Männlichkeit ist es ähnlich wie mit Rassismus. Dessen perfidere, weil subtilere Form, sind die alltäglichen Mikroaggressio­nen. LINK


Artistic Activism From A Global Perspective
[08/2020 in: Norient]
When machines break, they can be repaired. When injustice happens, there are no operating instructions for the ones affected by it. LINK


Die Überstunden des Nervensystems
[07/2020 in: taz – die tageszeitung]
Die chauvinistischen Rundumschläge über die Pandemie bemühen die Metapher, sie wirke wie ein Brennglas. Doch sie den schönen Instagram-Filter zwischen Ich und Wirklichkeit gelöscht?“  LINK


China – Made in Europe
[01/2019 in: Norient]
Sinofuturism shows what’s left when humans are gone: a world inhabited by data cables, server farms, robots, games, and a few humans who are either pitiful or catatonic creatures wearing VR headsets. LINK


Das Politische ist privatisiert
[01/2019 in: taz – die tageszeitung]
Gewiefte Demagogen haben dieses Wir-Vakuum erkannt und arbeiten emsig daran, die individuell erfahrene Ohnmacht in kollektive, fremdenfeindliche Machtfantasien zu bündeln. LINK


Die Zukunft der Beziehung von Musik und Politik
[09/2018 in: NZZ – Neue Zürcher Zeitung]
Musik erschöpft sich oft als individueller Stimmungs-Verstärker oder als akustisches Parfum in Shopping Malls. LINK


Das Seltsame in „Stranger Things“
[08/2017 in: Spex Magazin]
Durch die Linse der präpubertären Hauptfiguren,
die weitgehen außerhalb der erwachsenen Wirklichkeit agieren, wird das Seltsame sichtbar.


Komponierende Computer und die Zukunft der Musik
[07/2016 in: NZZ – Neue Zürcher Zeitung]
Weshalb also sollten Maschinen nicht auch Kunst erschaffen – und damit das womöglich letzte Refugium menschlicher Souveränität erobern? LINK

KRITIK & REPORTAGE

Film „Come on, Come on“ 
[05/2022 in: Jungle World]
Vielleicht aber steht Jesse, wie die anderen Kids, die sein Onkel interviewt, für eine smartere Generation, die weiß, dass sie keine bessere Zukunft haben kann, wenn sie nicht die Fehler der Menschen in der Gegenwart angeht. LINK


Buch Joseph Vogl: „Kapital und Ressentiment“
[04/2021 in: taz – die tageszeitung]
Wenn Vogl zum Schluss „eine neue Vorkriegszeit“ heraufziehen sieht, möchte man ihm kaum widersprechen. Doch erinnert der Jumpcut zwischen Facebook-Nutzung und Apokalpyse ein bisschen zu sehr an Doom­scrolling. LINK


Film: Ken Loach’s „Sorry We Missed You“
[01/2020 in: taz – die tageszeitung]
Das zentrale Thema des Plots: die Auswirkungen flexibler Arbeit auf das Leben, oder besser, dem Rest von dem, was übrig bleibt. LINK


Buch: Merve „Ethnofuturismen“
[09/2019 in: taz – die tageszeitung]
Unser Leben ist ein Wechsel von Gegenwart zu Gegenwart. Dabei verbeugen wir uns vor der  Vergangenheit, vor der Zukunft haben wir Angst
. LINK


Poesiefestival Berlin
[06/2019 in: taz – die tageszeitung]
Was ist Poesie? Der klobige Vers über ein auf der Wiese herumstehendes Veilchen, den irgendein Schulbuch mal als relevant erklärt hat? Oder ist sie alles, was sich der Sprachroutine entzieht? LINK


„Whitewashing mit hipper Musik“
[10/2018 in: taz – die tageszeitung]
Dort prangt ein Marmorschild mit dem Slogan „Actions, Positivity, Opportunity, Self-Awareness“. Kennworte einer Kultur, in der Mitarbeitersolidarität durch Ich-Unternehmertum ersetzt ist. LINK


Digging the Global South Festival
[08/2017 in:  FAZ – Frankfurter Allgemeine]
Die Geschichte der kulturellen Globalisierung ist eine der kognitiven Dissonanz. LINK


Musikhören dekolonisieren mit Nídia Minaj
[07/2017 in: taz – die tageszeitung]
Die Herkunft der Künstler*innen wird Teil des Marketings. Bisweilen gelingt es Einzelnen, sich der Zuordnung zu verweigern. . LINK


Film Xavier Dolan: „Einfach das Ende der Welt“
[12/2016 in: taz – die tageszeitung]
Die Familie ist ein Ort, an dem man erstmals realisiert, dass die Familie nicht die Menschheit und das Zuhause nicht die Welt ist. LINK


Terry Riley live
[09/2016 in:  SZ – Süddeutsche Zeitung]
Die Kirche entlockt als drittes Musikinstrument der Musik ein zusätzliches Wabern. LINK


Reportage aus Jerusalem
[06/2015 in:  FAZ – Frankfurter Allgemeine]
Ein Dröhnen und Fiepen. Gefolgt von einem stehenden Ton, zähflüssig wie Sirup, und einem Bass, der die Luft durchpflügt. LINK


Buch Mark Fisher: „Capitalist Realism“
[10/2013 in: Spiegel Online]
Dass die Medizin Depressionen stets auf individuelle und biologische Prozesse verkürzt, bewirke eine „Privatisierung von Stress“, die den Verkauf von Antidepressiva als kurzfristige Symptomunterdrückung fördert. LINK


Reportage Occupy London
[05/2012 in: Jungle World]
Kay ist es besonders wichtig, dass es mit Occupy« weitergeht, denn er ist obdachlos. Deshalb zeigt er sich trotz der Räumung zu­versichtlich: „Occupy steht für Ideen, wir versuchen gerade, einen neuen Ort zu finden.“ LINK

INTERVIEWS


Pop-Theoretiker Paul Gilroy über Gegenkulturen und Pop
[09/2019 in: NZZ – Neue Zürcher Zeitung]
„Auf die schwarze Gegenkultur ist kein Verlass mehr.“ LINK


Über Accelerationism mit Autoren Nick Srnicek und Alex Williams
[01/2017 in: taz – die tageszeitung]
„Die Standardgeschichte über den Neoliberalismus ist, dass er in den 70ern entstanden ist. Doch es ist ein wesentlich länger geplantes Projekt und hat sich irgendwann als Bollwerk gegen den Keynesianismus etabliert.“ LINK


Wir brauchen ein neues Hören: Gespräch mit Johannes Ismaiel-Wendt
[01/2016 in: Norient ]
„Populäre Musik ist postkoloniale Musik. Ich höre sie vor allem aus der immer wieder auftauchenden Verklammerung zwischen Sound und Rhythmus mit politischen Weltkarten und der Repräsentation kultureller Identitäten.“
LINK


Gespräch mit Jazz-Musiker John Zorn
[05/2013 in: Jungle World]
„Picasso hat einmal gesagt: Die Inspiration existiert, aber sie muss dich bei der Arbeit finden.“ LINK


Ästhetisierung des Krieges: Gespräch mit Harun Farocki
[03/2014 in: Cicero]
Mediale Kriegsbilder bewegen sich oft an der Schwelle zur Ästhetisierung. Ein Effekt, auf den sie bereits in ihrem Film „Nicht löschbares Feuer“ von 1969 hinweisen, der die Verwendung chemischer Waffen im Vietnamkrieg kritisiert. LINK


„Twitter ist das Ende der großartigen Fotografien“: Gespräch mit Helmut Lethen
[03/2014 in: Cicero]
Beschämungen entstehen, wenn durch fremde Blicke das Selbstwertgefühl vernichtet wird. Das Publikum wurde permanent beobachtet und von Kameras aufgenommen, mit denen man alle Reaktionen festhalten wollte. LINK


Der Denker des Dubstep: Gespräch mit Musiker Pinch
[05/2012 in: Skug Magazin]
Der einzige Zeitpunkt, an dem man in der Natur einen ganz tiefen Bass erleben kann, ist in extremen Situationen, wie etwa einem Gewitter. Das bringt dich als Menschen in einen alarmierten Zustand. Davon kann man sich schon inspirieren lassen. LINK